Frühchenstation in Suhl erhalten!

Knut Korschewsky
LINKE THLPresse

Über 13.000 Unterschriften kamen für die Petition zum Erhalt der Frühchenstation in Suhl zusammen. Aufgrund dieser großen Zahl an Unterstützern, wurden die Petenten am 19.01.2023 im Thüringer Landtag angehört.

Über 13.000 Unterschriften kamen für die Petition zum Erhalt der Frühchenstation in Suhl zusammen. Aufgrund dieser großen Zahl an Unterstützern, wurden die Petenten am 19.01.2023 im Thüringer Landtag angehört.

Der Landtagsabgeordnete Knut Korschewsky (DIE LINKE) betont: „Eine so große Zahl an Unterschriften gab es in Thüringen noch nie für eine Petition. Das zeigt doch, welch hohen Stellenwert das SRH Klinikum in Suhl und seine Geburtsstation für die Menschen in Süd-West-Thüringen und damit auch im Landkreis Sonneberg hat. Nachdem in der Vergangenheit bereits mehrere Geburtsstationen wie in Hildburghausen schließen mussten, haben die Menschen Angst, dass dieses Schicksal bald auch Suhl bevorsteht. Und mit dem Wegfall dieses erstklassigen Frühchenzentrums würden nicht nur dem Klinikum, sondern der gesamten Region hochspezialisierte Fachkräfte verloren gehen.“

Im Kern geht es um das sogenannte Perinatalzentrum Level 1, das die ganz kleinsten Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 1.250 g versorgt. In der Anhörung stellten die Suhler Fachärzte und Pfleger*innen eindrucksvoll ihre Leidenschaft für ihre so wichtige Arbeit vor. Dabei wurde deutlich, dass kurze Wege und Fahrtzeiten nicht nur bei Notfällen, sondern auch für die Familien und Angehörigen, die ihre Kinder und Partnerinnen regelmäßig besuchen, enorm wichtig sind. In Thüringen gibt es mit Erfurt und Jena nur noch zwei weitere Level-1-Zentren. Auf bayrischer Seite gibt es auch noch Coburg, jedoch ist dort die Frühchenstation ebenfalls bedroht.

Das Perinatalzentrum Level 1 ist in Gefahr, da das Klinikum Suhl ab 2024 die auf Bundesebene festgelegte sogenannte Mindestmengenregelung erfüllen muss, nach der im Jahr mindestens 25 Frühchen versorgt werden müssen. In den vergangenen Jahren lag die Zahl in Suhl nur zwischen 14 und 20 Frühchen unter 1.250 g Geburtsgewicht. Die Regelung soll dazu führen, dass eine höhere Zahl an Frühchen die hohe Versorgungsqualität sicherstellt.

„Die Gesundheitsministerin Heike Werner hat sich in der Anhörung klar für den Standort Suhl ausgesprochen“, so Korschewsky. „Sie hat bereits im letzten Jahr zahlreiche Gespräche nicht nur mit der Klinikleitung, sondern auch mit den Krankenkassen und der Landesärztekammer geführt und sich für eine tragfähige Lösung zur künftigen Frühchenversorgung in Suhl eingesetzt.“

„Kurzfristig“, so Korschewsky weiter, „kann das Level-1-Zentrum nur über eine jährliche Ausnahmegenehmigung gesichert werden. Diese Ausnahmegenehmigung kann das Ministerium aber nur erteilen, wenn die Krankenkassen, die das Frühchen-Zentrum finanzieren, auch ihre Zustimmung geben. Als LINKE wollen wir in eine der nächsten Sitzungen des Petitionsausschusses die entsprechenden Vertreter*innen der Kassenärztlichen Vereinigung, der Krankenhausgesellschaft und der Krankenkassen einladen. Sie bestimmen die Form der Richtlinien für medizinische Leistungen und somit auch die Anforderungen an den Betrieb des Perinatalzentrums Level 1 in Suhl. Wir wollen erreichen, dass eine starre Mindestmengenregelung nicht als alleiniger Maßstab herangezogen werden darf. Es müssen auch andere Faktoren, insbesondere die Versorgungssicherheit und die Erreichbarkeit des Zentrums für die Menschen in Süd-West-Thüringen berücksichtigt werden“, so Korschewsky abschließend.