Klaus Ernst im Wahlkreis 196

SUW

"faire Löhne und gute Renten" - Klaus Ernst, Spitzenkandidat der bayerischen LINKEN für die anstehende Bundestagswahl und Knut Korschewsky werben in Steinach für LINKE Positionen in der Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik

Wenn ein "gelernter" Gewerkschafter zu Themen LINKER Politik spricht, geht es natürlich in erster Linie um faire Löhne und gute Renten. Und genau das tat Klaus Ernst am Donnerstag, als er gemeinsam mit Knut Korschewsky nach einem Wahltour-Stopp in Rudolstadt auch in Steinach für die Politik der LINKEN warb. Der Spitzenkandidat der bayerischen LINKEN für die anstehende Bundestagswahl erkannte schon im zarten Alter von 15 Jahren, wie der Unterschied zwischen Kapital und Arbeit aussieht. "Wir waren als Lehrlinge damals für unsere Firma billige Arbeitskräfte. Es gelang uns dann, eine unabhängige Lehrlingsgruppe zu gründen, die sich schnell zu einem Sprachrohr der gut 300 Azubis entwickelte und die dann auch mit den Ausbildungsvertretern verhandelte. Als organisierte Truppe haben die uns zum ersten Mal ernst genommen", berichtete er vom Start seiner "gewerkschaftlichen Jugendkarriere".

Der Zusammenhalt und die Organisation der abhängig Beschäftigten sei in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren ein Grundpfeiler für den Erfolg des Durchsetzens gewerkschaftlicher Forderungen gewesen. "Das ist auch ein Grund, warum im Osten weniger Lohn gezahlt wird. Hier sind noch immer zu wenige in Gewerkschaften oder anderen Interessensgemeinschaften integriert und organsiert. So haben doch die Arbeitgeber leichtes Spiel", bemängelte Ernst. Die Folgen niedriger Löhne bekäme schon jetzt ein Teil der Rentner zu spüren. "Niedrige Löhne ziehen niedrige Renten nach sich", unterstrich er einmal mehr die Notwendigkeit der Einführung eines Mindestlohns. "Damit die Menschen auch von ihrer Hände Arbeit leben können.“ Aufgebracht berichtete eine Anwesende, dass sie nach 43 Jahren Erwerbstätigkeit heute eine Rente von etwa 520 Euro beziehe. Und sie sei ja kein Einzelfall, schimpfte die Frau über die Teilnahmslosigkeit einer Bundeskanzlerin, die in einer Talk-Show von einer Rentnerin genau mit diesem Thema konfrontiert wurde. "Da steht sie da und sagt, das tue ihr leid. Aber kein Wort darüber, wie man das verändern kann bzw. muss."

Gerade deshalb werde im nächsten deutschen Bundestag eine starke LINKE gebraucht. Viele heute selbst von der SPD und z.Zt. der CDU aufgegriffene Themen, wie der Mindestlohn, eine Mietpreisbremse oder der Truppenabzug aus Afghanistan, sind nur durch die Forderungen der LINKEN überhaupt auf dem politischen Parkett hoffähig geworden. "Man kann also auch in der Opposition einiges bewegen, wenn man nur will und ehrliche Politik macht", führte Klaus Ernst an, der für die Zeit nach dem 22. September die Prognose wagte: "Wenn rot-grün eine Chance zum Regierungswechsel haben will, müssten sie auf rot-rot-grün zurückgreifen. Aber dann müsste die SPD ja ihr neues, durchaus sehr soziales Programm (mit vielen Anregungen und Punkten LINKER Politik) umsetzen. Aber genau das wollen sie doch gar nicht. Dann verraten sie lieber einmal mehr ihre Wähler, denn für schwarz-rot würden  sie genau das tun."

Zum Abschluss einer sehr lebhaften Diskussion nannte Klaus Ernst zwei wichtige Punkte, die die Notwendigkeit und Berechtigung der Partei DIE LINKE unterstreichen:

"Wir sind die, die die Bürger bei vielen Dingen gerade im sozialen Bereich glaubwürdig vertreten. Und - solange wir stark sind, müssen die anderen unsere Themen aufgreifen."