Feedback und Fragen

Uwe Hutschenreuter:

Meine Name ist Uwe Hutschenreuter, ich komme hier gleich um die Ecke aus Steinach, Thüringens größtes Alpinskigebiet und ich habe eine konkrete Frage an Frau Grönegres: Ich weiß nicht, ob die Frau Grönegres ihre eigene Website kennt, vielleicht sollte sie einmal darauf schauen, ich war auf jeden Fall am 10. Oktober auf der Seite und war darüber einfach erschüttert.

Warum? Auf der Seite der TTG war im Oktober, am 10. Oktober, nicht ein einziger Hinweis, außer einem ganz kleinen Bild, auf dem ein Mann und eine Frau eine Mütze aufhatten, Pauschale ab 66 Euro, nicht ein einziger Hinweis auf den Winter im Thüringer Wald. Ich habe daraufhin bei der TTG angerufen, habe mich aber erst einmal nicht zu erkennen gegeben, sondern habe einfach gefragt, ich wäre interessiert daran, Winterurlaub im Thüringer Wald zu machen, finde aber leider nichts vom Skifahren, vom Rodeln, ich finde überhaupt keinen Winter im Prinzip. Da sagt mir die Kollegin, ich habe leider den Namen vergessen oder nicht aufgeschrieben, Herr Hutschenreuter, einen kleinen Moment mal bitte, da muss ich mal meine Kollegin fragen. Wenn ich das höre, da kriege ich einen Hals, dass es nicht schlimmer sein kann. Solche Aussagen von einer Mitarbeiterin der TTG sind einfach nicht hinnehmbar. Ich habe mich dann zu erkennen gegeben, hab erzählt, dass ich aus dem Tourismus komme, bin Inhaber der größten Skischule im größten Skigebiet Thüringens, und wenn ich mir das anschaue, wie der Winter im Thüringer Wald vermarktet wird, dann frage ich mich, wo er überhaupt vermarktet wird. Ich habe den Hinweis gegeben, es wäre ein Leichtes, einen großen Link zu setzen „Winter im Thüringer Wald“ auf die Seite von  www.thüringerwald.com. Das wäre das Allereinfachste, das war am 10. Oktober. Es ist nichts darauf. Wenn ich jetzt die heutige Seite öffne, sehe in noch immer kein Winterbild in dem Sinn, dann sehe ich Städtetourismus, Weihnachtsmärkte. Ich sehe überhaupt nichts vom größten Markt, dem Kugelmarkt Lauscha, wie gesagt, ich sehe nichts davon. Ich sehe drei Weihnachtsmärkte, selbst wenn ich in die Tiefe gehe und rodeln, Ski fahren eingebe, kommen nur lapidar zwei oder drei Ortschaften, bei den Skifahren zum Beispiel in der Beschreibung steht. Wenn ich einmal tiefer reingehe, z.B. in Natur und Aktiv, was sehe ich da? Ich sehe nur Sommerangebote: Wandern, Radfahren, Wasserwandern; nicht ein einziger Hinweis auf den Winter im Thüringen Wald. Dann frage ich mich, wie das sein kann? Altours bewirbt Sommerkataloge 2012. Die bewerben den Sommer 2012, und wir in Thüringen sind am 10. Oktober nicht step by step und haben nichts auf der Seite vom Thüringer Wald im Winter. Das ist etwas, dass ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.

Bärbel Grönegres:

Gut, also ich auch. Ich habe gerade darauf geguckt, und was sehe ich hier, beispielsweise unter den Weihnachtsmärkten ganz vorn auf der ersten Seite, 21. Original Lauschaer Kugelmarkt. Wenn Sie am 10. Oktober darauf schauen, werden Sie die Herbst- und Wanderangebote finden. Sie werden immer die jahreszeitlich bezogenen Angebote als Erstes auf der Seite finden. Schade, dass Sie mir jetzt nicht gesagt haben, mit wem sie bei der TTG gesprochen haben, das hilft dann immer, um es nachzuvollziehen. Frau Schlütter und ich werden uns das angucken, ist versprochen und falls es dort den entsprechenden Link zu den Winterangeboten nicht gibt, werden wir den schnell hereinsetzen, das ist ja überhaupt keine Schwierigkeit. Wir danken im Übrigen immer für Anregungen, aber vielleicht sollte die Kritik ein klein wenig weniger pauschal sein, sondern vielleicht schauen Sie sich einfach mal die einzelnen Dinge an. Wir versuchen, über 1.800 Angeboten und Anbietern aus ganz Thüringen gerecht zu werden. Wir versuchen, das Ganze entsprechend aufzubauen, sodass es der Gast findet. Sie schauen es natürlich aus Ihrer Sicht an, wie Sie als Anbieter es gerne dargestellt hätten. Das ist immer wieder das Problem. Wir können uns darüber lange unterhalten, das ist jetzt zwar eine konkrete Anfrage von Ihnen, der werden wir konkret nachgehen. Wenn Sie mir ihre Karte geben, werden wir Ihnen auch noch einmal konkret antworten, wo der Link ist.

Uwe Hutschenreuter:

Das Verwerfliche an der ganzen Geschichte ist ja, dass ich den Hinweis gegeben habe, warum ist es nicht möglich, einen einzigen Link zu setzen zum Thüringer Wald. Heute haben wir den 14. November und es ist noch immer nichts geschehen.


Frage aus dem Publikum:

Wie sieht der Tourismus in Thüringen die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft? Von der Natur wurde immerzu geredet, aber wie erfolgt die Zusammenarbeit beider Gremien in Thüringen? Es gibt den Urlaub auf dem Bauernhof, der ist hier heute nicht erwähnt worden. Wo sind die Mitarbeiter aus dem Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt? Das ist meine Frage, wo kommen da die Kooperationen? Ich möchte noch einmal an die Runde geben, wir sind ein Flächenterritorium und es gibt nicht nur die Städte, sondern auch noch das Land.

Bärbel Grönegres:

Die Arbeitsgemeinschaft Ferien auf dem Lande, Frau Pannasch und wir, arbeiten sehr eng zusammen. Wir haben gerade den neuen Katalog bekommen und verteilen diesen entsprechend weiter über die Arbeitsgemeinschaft Ferien auf dem Bauernhof. Frau Pannasch und Frau Weißhaar sind in allen wichtigen Gremien, die bei der Landestourismuskonzeption relevant sind, vertreten. Da brauchen Sie sich also keine Sorgen zu machen. Da gibt es eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen beiden Arbeitsgemeinschaften. Warum sie jetzt heute nicht hier sind, kann ich nicht sagen. Ich denke schon, dass sie eine Einladung bekommen haben.

Knut Korschewsky:

Ja, ich muss dazu sagen, erst einmal ein herzliches Dankeschön an das Wirtschaftsministerium, Herr Engel ist ja auch noch da, für die Teilnahme. Die entsprechenden weiteren Ministerien, sowohl das Sozialministerium als auch das Landwirtschaftsministerium, sind auch mit den jeweiligen FachpolitikerInnen eingeladen gewesen. Sie haben leider teilweise noch nicht einmal abgesagt, das muss ich auch dazu sagen, und sind nicht vertreten, was ich an dieser Stelle schade finde.


Marianne Reichelt:

Meine Frage geht an die Landtagsabgeordneten, aber auch an die TTG, den Regionalverbund und an die Ministerien. Ich hatte vorhin schon in meinem Grußwort gesagt, es sind keine freiwilligen Aufgaben für mich. Es sind Aufgaben, die zum Dasein des Menschen, zur Daseinsvorsorge, gehören. Aber nach wie vor ist es so, dass auch unser Minister, ich habe diese beiden Konzepte gelesen, sehr dafür eintritt. Er hat heute hier dargestellt, wie das laufen soll, das finde ich sehr positiv. Aber ergänzend müsste eben auch einmal kommen, Tourismus ist Pflichtaufgabe. Wir können noch so lange reden, wenn das nicht geschieht, dann wird man auch in den anderen Ministerien nicht so wahrgenommen und der erste Beitrag, den die Kommunalaufsichten machen müssen, ist, wenn die Haushalte irgendwelche Probleme haben, Streichen der freiwilligen Leistungen und da ist der Tourismus bei uns allen, die wir hier sitzen, natürlich eines der Hauptthemen. Das, was wir nach vorn bringen wollen, dafür braucht man etwas Geld – auch das ist heute dargestellt worden, aber man sollte auch im Land Thüringen diesen Faktor als eine Pflichtaufgabe einordnen. Das wäre Anfrage, oder Bitte, wie auch immer, an alle, die Verantwortung tragen im Land.

Knut Korschewsky:

Ja, ich möchte ganz spontan darauf antworten. Genau das ist der Punkt an dieser Stelle. Ich kann nur unterstützen, was Frau Reichelt hier sagt. Wenn es die Pflichtaufgabe wäre, jetzt bin ich einmal ganz spitz, dann wären sicherlich auch die anderen Ministerien mit da, denn sonst wird es im Endeffekt ein Kampf ums Geld und da werden natürlich auch verschiedene touristische Angebote darunter wegsterben. Nur leider ist es im Moment so, glaube ich, dass, wie der Sport, im Übrigen ist Sport als Pflichtaufgabe auch eine Forderung DER LINKEN., dass auch der Tourismus als Pflichtaufgabe in der nächsten Zeit keine Chance hat, auf das Trapez gehoben zu werden. Ich denke, die Landesregierung kann das sowieso nicht machen, sondern das ist an dieser Stelle eine Bundesaufgabe. Dr. Seifert nimmt diese Anregung sicherlich auch gerne wieder von hier mit und wird das in den Tourismusausschuss einbringen, dafür bin ich dankbar.

Ich glaube, alle Touristikerinnen und Touristiker und nicht nur diejenigen, sondern auch die Konsumentinnen und Konsumenten, wären froh, wenn es eine Pflichtaufgabe wäre, damit nicht genau die Dinge im Zuge der Einsparung wegfallen würden. Wenn ich die kommunalen Einsparungen in diesem Jahr sehe, die im Moment noch bei 200 Millionen Euro liegen, und bisher weiß ich nicht, dass sich durch den Finanzminister da etwas verändert hat, Frau Zitzmann, dann weiß ich auch schon bei wichtigen Dingen, die im touristischen Bereich gemacht werden

müssten, dass im Moment die Riemen eng geschnallt sind, auf Deutsch gesagt, dass das erst einmal auf Eis gelegt wird, damit erst einmal die pflichtigen Aufgaben überhaupt erfüllt werden können. Es gibt mittlerweile Kommunen, die können noch nicht einmal mehr die pflichtigen Aufgaben erfüllen und sind am Nabel wirklich gebunden. Auch im Kreis Sonneberg sind das ja doch mittlerweile einige Gemeinden, um hier an dieser Stelle auch einmal Lauscha als Beispiel zu bringen.